Saturday 26 February 2011

Venezolanische Geschichte für Dummies (II)

I - II

Es ist wichtig, die geographischen Merkmale des Landes zu kennen, um die Entwicklung der Region seit Jahrtausenden zu verstehen. Ganz allgemein kann man folgende Gebiete unterscheiden:

  • Anden und Küstengebiet
Das Küstengebiet ist an sich sehr vielfältig. Im Westen -zB Guajira- und Corohalbinseln- ist das Klima oft sehr trocken. Im Zentrum und im Westen  befindet sich der Küstengebirgszug, eine Fortsetzung der Anden. Die Vegetation ist tropisch bzw subtropisch und die Pflanzenvielfalt riesig. Einige Küstengebiete waren ursprunglich  dichte Mangroven, die für menschliche Siedlung eine Herausforderung bildeten. Dazu gehören mehrere Regionen zwischen Puerto Cabello und Cupira, sowie das Orinoco-Delta. Andere Regionen bildeten vor allem Dschungel oder Wälder subtropischer Art.  Die Anden im Westen Venezuelas zeichnen sich durch verschiedene Klimazonen je nach Höhe. 
Ganz grob gesagt: die Anden und der Küstengebirgszug waren gut für die Entwicklung der Landwirtschaft. Allerdings hatte diese Region kaum Tiere, die gezüchtet werden und definitiv keine, die als Tragtiere fungieren konnten. Die Region ist aber so fruchtbar, dass früher Uramerikaner nur ein kleines Stück Land anpflanzen mussten, um genügend essen zu haben.


Diese Region wurde sehr gut von Humboldt beschrieben. Hier gibt es zwei sehr deutliche Jahreszeiten: eine Trockenzeit, die sehr lange dauert, und eine Regenzeit, die noch regnerischer ist als die der argentinischen Pampas. Die Llanos waren während des Tertiärs von Wasser bedeckt. Als das Wasser zurückging, blieb eine riesige Ebene, die sich von den Anden und vom nördlichen Gebirgszug bis zum Orinoco erstreckte. Unzählige Flüsse überqueren diese Region. Sie fliessen meistens vom Norden und Nordwesten zum Süden, zum Orinoco. Diese Flüsse werden zu richtigen Seen, wenn die Regenzeit kommt. Im Gegensatz zum Nilgebiet sind riesige Areale der Llanos überflutet. Während der Trockenzeit ist alles sehr trocken. Viele Tiere müssen im Schlamm kriechen, um etwas Wasser und Schutz gegen die Sonne zu finden. Der Boden ist extrem sauer und hat weniger Nährstoffe als andere Regionen. Ohne Bewässerungsanlage kann man während der Trockenzeit kaum etwas unternehmen.

Es war extrem unwahrscheinlich, dass Menschen in einer solchen Region jemals Landwirtschaft von sich selbst entwickeln würden. Es ist kein Wunder, dass die Uramerikaner, die bei Ankunft der Europäer da lebten, immer noch vorwiegend Jäger und Sammler waren, im Gegensatz zu denen, die in Bergen und Küstenregionen ohne Mangroven lebten. 

Es ist sehr wichtig, diese Region zu verstehen. Während man in Mexiko und Peru, aber auch in Teilen Kolumbiens grosse Regionen im Zentrum hatte, wo man leicht Landwirtschaft, selbst ohne Bewässerungsanlagen, betrieben konnte, war das in Venezuelas Mittel nicht der Fall. Als die Spanier in Mexiko ankamen, fanden sie grosse Siedlungsgebiete im Zentrum. In Venezuela waren nur die Regionen in der Nähe der Küste und in den Anden dicht besiedelt. Vor allem im Westen und im Zentrum der venezolanischen Llanos - wo Otomaken und Guamos lebten- führten die Bewohner ein karges Leben als Sammler und Jäger, die vor allem in der Regenzeit genug zu essen hatten.

  • Guayana und Amazonas
Diese Region, südlich vom Orinoco, ist extrem fruchtbar. Allerdings sind die Urwälder oft so dicht, dass die Besiedlung keine leichte Aufgabe war. Dazu ist die Bodenschicht mit Nährunstoffen sehr dünn.

Was wissen wir über die ersten Einwohner Venezuelas?

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